ärmepumpen sind eine energieeffiziente Alternative zu klassischen Heizungen, die durch Verbrennung oder Strom Wärme erzeugen. Viele Experten halten sie angesichts ehrgeiziger Klimaziele für die Heizung der Zukunft – sowohl bei Neubauten als auch in Bestandsgebäuden. Hier lesen Sie Näheres über die modernen Anlagen, die Umweltwärme in Ihr Zuhause pumpen.
Wärme aus der Umwelt ins Haus pumpen – wie kann das denn funktionieren?
Für viele ist das Prinzip der Wärmepumpe erst einmal ein Buch mit sieben Siegeln. Dabei hat jeder bereits eine Wärmepumpe zuhause: nämlich den Kühlschrank. Diese nun schon seit fast 100 Jahren alltäglichen Maschinen transportieren Wärme entgegen dem Temperaturgefälle – also aus dem kühlen Kühlschrank hinaus in die wärmere Umgebung. Da Wärme „freiwillig“ nur den umgekehrten Weg geht, wird zum Antreiben des sogenannten Kühlkreislaufs Energie benötigt. So mysteriös dieser Vorgang für die meisten Kühlschrankbesitzer auch bleiben mag – Erstaunen oder gar Bedenken flößt ein Kühlschrank heute wohl niemandem mehr ein. Wenn es nach Nachhaltigkeitsexperten geht, wartet auf die Wärmepumpe eine ganz ähnliche Karriere: Wärmepumpenheizungen haben so viele Vorteile, dass sie es verdienen, in einer hoffentlich nahen klimafreundlichen Zukunft zum Heizsystem Nummer Eins zu werden.
Wärmepumpen entziehen der Umgebungsluft, dem Erdreich oder dem Grundwasser Wärme, die dann dazu genutzt wird, das Wasser in der Heizanlage des Gebäudes zu erwärmen. Damit das funktionieren kann, muss ein sogenanntes Kältemittel zunächst unter erhöhten Druck und dann wieder unter Normaldruck gebracht werden. Das mechanische Verdichten des Kältemittels benötigt elektrischen Strom – allerdings unter günstigen Bedingungen weniger Strom, als wenn die gleiche Wärmemenge nicht transportiert, sondern neu erzeugt worden wäre. Auf dieser Basis kann eine Wärmepumpen-Anlage effizienter arbeiten als herkömmliche Heizungen.
Wie klimafreundlich sind Wärmepumpen?
Grundsätzlich sind Wärmepumpen – vor allem dann, wenn sie mit sauberem Strom arbeiten – sehr klimafreundlich. Aber: Je kälter es draußen ist und je wärmer das Wasser in der Heizanlage werden soll, desto mehr Strom kostet der Wärmetransport, und desto mehr schrumpft der Effizienzvorsprung einer Wärmepumpe vor konventionellen Heizungen. Irgendwann (wenn Sie etwa, sagen wir, bei -3 Grad Außentemperatur Ihr Heizwasser auf 60 Grad erwärmen wollen) ist es tatsächlich effizienter, das mit einem elektrischen Heizstab zu tun. Einen solchen schaltet die Wärmepumpe dann auch zu – und verbraucht in diesen Situationen eine ganze Menge Strom. Wenn das nicht gerade selbst erzeugter Solarstrom ist, ist es mit der Klimafreundlichkeit und Effizienz der Anlage nicht mehr weit her.
Aus diesen und anderen Gründen ist die Planung einer Wärmepumpen-Anlage um einiges anspruchsvoller die einer Öl- oder Gasheizung; die Installationsfirma sollte unbedingt über das notwendige Fachwissen verfügen.
Heizen mit einer Wärmepumpen-Anlage: Wie sieht das praktisch aus?
Die im Keller aufgestellte Wärmepumpen-Anlage hat ungefähr die gleichen Dimensionen wie ein herkömmlicher Öl- oder Gasheizkessel. Zusätzlich muss im Garten noch der Wärmetauscher untergebracht werden, der Umgebungswärme sammelt und ins Haus leitet. Bei Wärmepumpen, die mit Umgebungsluft arbeiten, ist das ein Kasten, der etwa die Größe eines kleinen Schranks hat. In diesem Kasten befinden sich Ventilatoren, die beim Betrieb brummen. Auch wenn die Geräuschbelastung durch diese Geräte mittlerweile moderat ist, muss das bei der Standortwahl berücksichtigt werden.
Da es für die Effizienz einer Wärmepumpen-Anlage entscheidend ist, die Temperatur, auf die das Wasser im Heizkessel gebracht wird, relativ niedrig zu halten (ideal sind um die 50 Grad), sollte die Anlage am besten mit großflächigen Heizkörpern – also einer Fußboden- oder Wandheizung – kombiniert werden. Unabdingbar ist weiterhin ein guter Wärmeschutz des Gebäudes: Gedämmte Wände und moderne Fenster müssen dafür sorgen, dass nicht zu viel Wärme verloren geht.